Die frühen Omaijadenkalifen hatten sich mitten in der Wüste eine Reihe Paläste, Jagdschlößchen, Bäder, Karawansereien und Festungen errichtet. Die als „Wüstenschlösser“ bezeichneten Bauten sind Zeugnisse frühislamischer Bau- und Ingenieurskunst.
Qasr el Kharana
Qasr el Kharana ist ein Wüstenschloß der Omaijaden, das quadratisch angelegt worden war und trotz seiner nur 35 m² sehr wuchtig wirkt. Obwohl es nicht zuletzt wegen seiner imposanten Schießscharten wie eine Trutzburg wirkt, gehen Experten davon aus, dass es sich bei Qasr el Kharana um einen Palast der Omajaden handelt. Die verschwenderischen Stuckdekorationen vor allem in den oberen Hallen und Räumen sowie die großartigen Deckengewölbe und andere dekorative Details stützen diese These.
Qasr Amra
Dieses Wüstenschloß der Omaijaden ist bekannt für seine gut erhaltenen Fresken in den Innenräumen. Das Badehaus mit besonders üppigen Fresken ist Unesco-Weltkulturerbe. Man nimmt an, daß Qasr Amra der Überrest eines viel größeren Gebäudekomplex ist, der wahrscheinlich auch eine Festung und Wohnanlagen umfaßte und als Herberge für Karawanen auf dem Weg ins Wadi Sirhan diente.
Qasr el Azraq
Die Festung Qasr el Azraq wurde aus schwarzem Basalt errichtet. Als Gründung nimmt man das 3. Jahrhundert n. Chr. an. Nach den Römern nutzten Byzantiner, Omaijaden und Mamelukken die Festung, die u.a. dem Schutz der örtlichen Wasserquelle diente. Die Mamelukken gestalteten Qasr el Azraq um in einen fast quadratischen Grundriß mit einem zentralen Innenhof. Lawrence von Arabien hat hier 1917 sein Winterlager aufgeschlagen.