Die Felsengräber von Beni Hassan
Ca. 25 km südlich von Minia befinden sich nahe des Dorfes Beni Hassan eine sehr sehenswerte Nekropole des Mittleren Reiches. Insgesamt 39 Felsengräber von Fürsten aus der 11. und 12. Dynastie wurden hier gefunden. Die historische Bedeutung der Gräber liegt in den einmaligen Darstellungen von alltäglichen Betätigungen wie Handwerk, Sport, Spiel und Jagd, sowie in wichtigen Inschriften, die sie enthalten. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch ihre großen charakteristischen Gewölbesäle aus. Von der Gräberterrasse aus bietet sich dem Besucher ein wunderschöner Ausblick über die Nillandschaft.
Hermopolis
Nahe dem Dorf Ashmunia befindet sich das Ruinenfeld der antiken Stadt Hermopolis. Die „Stadt der acht Urgötter“, die das Chaos der Weltschöpfung symbolisieren, galt im Mythos als Ort des Schöpfungsbeginnes und wurde später zum Hauptkultort des Gottes Thot, den die Griechen mit Hermes gleichsetzten. Wahrscheinlich bereits in der prähistorischen zeit besiedelt, wurden hier während der gesamten pharaonischen Zeit Tempel, Kapellen und Prunkbauten errichtet. Leider sind heute von dieser einst bedeutenden Stadt, die neben Heliopolis, Memphis und Theben zu den wichtigsten Städten des Reiches zählten außer unzähligen Steinblöcken, Trümmern von Statuen und Säulen nichts übriggeblieben.
Tuna-el-Gebel
Ungefähr 10 km vom antiken Hermopolis entfernt, befindet sich die Nekropole von Tuna-el-Gebel. Um ca. 300 v. Chr. war an dieser Stelle der Grabtempel des Petosiris, eines Hohepriesters von Hermopolis entstanden. Petosiris wurde in römischer Zeit als Nekropolenheiliger verehrt. Im 2. Jahrhundert n. Chr. entstanden um seinen Tempel herum römische Grabhäuser, die zum Teil die Ausstattung von Wohnhäusern hatten.
Zu besuchen sind:
– der Grabtempel des Petosiris, der sich vor allem durch reichhaltige Verzierungen auszeichnet, die ägyptische und griechische Kunstelemente miteinander verbinden.
– das Grab der Isidora, einer jungen Frau, die zur Zeit des Kaisers Hadrian lebte und wahrscheinlich im Nil ertrank. Ihre Mumie befindet sich noch im Grab.
– die Nekropolen der heiligen Tiere, in denen Ibis- und Pavianmumien zu sehen sind.
Tell-el-Amarna
Tell-el-Amarna: einstige Hauptstadt Echnatons, die dieser zu Ehren des Sonnengottes Aton gegründet hatte, nachdem er von dem bisherigen Reichsgott Amun abgefallen war. Er hatte demonstrativ die damalige Hauptstadt Theben verlassen, die er als Stätte der Vielgötterei verabscheute. Er verehrte einzig und allein den Sonnengott Aton. Es ist das erste Mal, dass in der Geschichte unter Echnaton der Monotheismus auftauchte. Nach dem Tod Echnatons kehrte Ägypten unter Tutenchamun zur Vielgötterei zurück, die Hauptstadt des Reiches wurde wieder nach Theben verlegt und Echnatons Hauptstadt zerfiel rasch. Heute sind leider nur noch Grundrisse zu erkennen sind. In der Nekropole sieht man allerdings noch Gräber mit sehr interessanten Grabmalereien.