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Rund 700 km südlich von Kairo befindet sich Luxor, das legendäre „Hunderttorige Theben“. Es war ca. 2000 v.Chr. zur Hauptstadt des ägyptischen Reiches geworden. Theben teilte sich, wie alle Städte des alten Ägypten, in das Reich der Lebenden am Ostufer des Nils und in das Reich der Toten am Westufer des Nils. Auf der Ostseite des Nils, der heutigen Stadt Luxor befanden sich die Tempel, die Gemächer des Pharaos und die Wohnhäuser der Bevölkerung. Die Westseite des Nils war ganz dem Totenkult gewidmet.

Tempel von Karnak

Dieser gewaltige Tempel war ganz dem Gott Amun geweiht. Mit dem Bau wurde schon in der 11. Dynastie begonnen. Viele Pharaonen haben an dem Tempel gebaut, ihn erweitert, neue Tempel, Statuen und Pylone hinzugefügt. Über 2000 Jahre Bautätigkeit ist nachzuweisen. Ein eindrucksvolles Zeugnis pharaonischer Baukunst. Der Tempel hat somit an Einheitlichkeit verloren, doch er gibt einen sehr guten Überblick über die Tempelarchitektur in den verschiedenen Perioden.

Die inneren Kulträume durften nur Priester betreten und natürlich der Pharao. Der Tempelbezirk war von einer hohen Mauer umgeben und war kein Ort, an dem sich die Gläubigen versammelten, sondern vielmehr eine heilige Stätte, an der geheimnisvolle Zeremonien nach festen Regeln angehalten wurden.

Herzstück des Tempelkomplexes ist der Amun-Tempel, berühmt ist Karnak jedoch vor allem wegen seines großen Säulensaales, der bereits im Altertum als Weltwunder bezeichnet worden war. Auf einer Fläche von 5400 m² stehen 134 Säulen, die das Dach trugen. Diese Säulen sind bis zu 21 m hoch und haben einen Umfang von 10 m.

Sehenswert sind desweiteren die verschiedenen Pylone, der Obelisk der Hatschepsut, der heilige See und der Riesenskarabäus, den Amenophis III als Symbol des Sonnengottes Ra aufstellen ließ.

Luxor-Tempel

Der Luxor-Tempel befindet sich direkt an der Uferstraße und ist von Amenophis III erbaut und später von Ramses II erweitert worden. Geweiht war die Tempelanlage den Schutzgöttern von Theben: Amun, Chons und Mut.

Ein gewaltiger Pylon, der die Schlacht von Kadesch zeigt, sowie zwei Kolossalstatuen markieren den Eingang. Von den ursprünglich zwei Obelisken steht heute nur noch einer – der andere ziert den Place de la Concorde in Paris, ein Geschenk Muhammed Alis an Frankreich. Die bekannte widderköpfige Sphinxallee verbindet den Tempel von Luxor mit dem Tempel von Karnak.

Luxor-Museum

Dieses Museum für altägyptische Kunst liegt an der Uferstraße und ist eine ideale Ergänzung zum Besuch der Tempelanlagen und Westthebens. Die hier gezeigten Exponate wurden in der Umgebung gefunden und stammen aus dem Alten, Mittleren und Neuen Reich.

Westtheben

Das Westufer des Nils in Luxor war den Toten vorbehalten, den im Westen lag für die alten Ägypter das „Königreich des Westens“, in das der Verstorbene durch Osiris am Tag des Totengerichts aufgenommen würde. Der Tote würde dabei dem Lauf der Sonne folgen, die, wenn sie untergegangen ist, die Unterwelt durchquert und am Morgen erneuert wieder aufersteht.
Die schon in der Frühzeit entstandene Nekropole am Westufer des Nils wurde bis zur 26. Dynastie kontinuierlich ausgebaut und auch in der koptischen Zeit wurden hier noch Tote begraben – d.h. die Nekropole von Westtheben wurde ca. dreieinhalbtausend Jahre genutzt.

Tal der Königinnen

Im Tal der Königinnen wurden nicht nur die Königinnen, sondern auch Prinzen und Prinzessinnen begraben. Bisher wurden 80 Gräber entdeckt. Das spektakulärste ist das Grab der Nefertari, der Gattin Ramses II. Die Wandmalereien sind hier sehr gut erhalten. Leider ist das Grab derzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

Tempel der Hatschepsut

Hatschepsut, die einzige Frau auf dem Pharaonenthron ließ einen einzigartigen Tempel errichten: drei übereinanderliegende Terrassen, die durch Rampen miteinander verbunden sind, wurden in die steil aufsteigende Felswand gebaut. Erbaut wurde die Tempelanlage von Senenmut, dem Architekten und Günstling Hatschepsuts.

Wer gut zu Fuß ist, kann vom Tal der Könige aus auf einem schmalen, steilen Pfad über einen Bergrücken zum Tempel der Hatschepsutt laufen.

Noblengräber

Südlich des Hatschepsuttempels liegen die Gräber von hohen Beamten aus der 18. Dynastie. Die Wandmalereien und Reliefs sind von außergewöhnlicher Schönheit und geben einen Einblick in das tägliche Leben dieser Zeit. Geöffnet sind derzeit folgende Gräber: Ramose, Userhet, Nacht, Menena und Rechmire.

Ramesseum

Der gewaltige Totentempel Ramses II ist dem Gott Amun geweiht. Leider wurde die Anlage bereits in der Antike als Steinbruch genutzt, sodass die Außenmauern und der erste Hof stark zerstört sind. Bemerkenswert sind die Trümmer der Kolossalstatue Ramses II. Wegen des immensen Gewichtes ist es derzeit nicht gelungen, die Granitfigur wieder aufzurichten. Man schätzt, dass die Figur ein Gewicht und ca. 20.000 Zentnern hatte und ungefähr 18 m hoch war.

Medinet Habu

Am Südende der Nekropole von Theben liegt einer der größten Bauwerke des Neuen Reiches – der Totentempel Ramses III. Der Eingang – das syrische Tor – erinnert an eine Festung und ist einmalig in Ägypten. Der Tempel selbst weist die übliche Abfolge auf: Pylone, Höfe, Säulensaal, Opferraum und Allerheiligstes.

Gräber der Arbeiter und Künster

In einer Talmulde in Westtheben wurde die Siedlung der Arbeiter und Künstler ausgegraben. Auch für sich selbst legten die Arbeiter, die teilweise sehr schöne Wandmalereien aufwiesen. Derzeit sind zwei Gräber zu besichtigen: das Grab des Sennodjem und das Grab des Inherkau.

Memnonkolosse

Dies sind zwei gewaltige Sitzbilder, die den Pharao Amenophis III darstellen. Sie wurden von den Griechen wohl aufgrund der lautlichen Ähnlichkeit der Namen Amenophis und Memnon als Memnonkolosse bezeichnet. Diese jeweils 18 m hohen Statuen sind Überreste des hier von Amenophis III errichteten Tempels.

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